Freitag, 29. Januar 2021

Glücksmosaik


Glücksmosaik

Ist das Glück ein kostbarer Diamant
Wie der Schatz unseres Lebens der
Ungefragt manchmal auch zweifelhaft
Zu uns kam um ein Dasein zu werden
Was wir irgendwie halt verbringen
Fragte ich mich eben bei der Lektüre
In Alphonse Karrs wunderbaren Buch
Reise um meinen Garten die mich
Eher Antigärtner weil Allergiker mitriss
Weil er ein so schöner Geist ist der
Den Blick für zarte Details hat wie
Es schafft sie philosophisch durch
Feine Halbsätze groß zu machen
Epikuräisch schaut wie Montaigne
Mit Freude am Kleinen dabei den
Blick für das Ganze zu weiten denn
Der Sohn eines deutschen Pianisten
Wie einer großbürgerlichen Französin
Der mit Victor Hugo befreundet war
Sah das Glück als ein Mosaik bei dem
Jeder Kiesel für sich wertlos sein mag
Was erst gemeinsam ein ganzes wird
In dem der Genuss des Kleinen zählt
Wie töricht nennt er jene Menschen
Die kostenlose Reichtümer wie etwa
Den Anblick schöner Wolken gering
Schätzen um dafür den kostspieligen
Armseligkeiten modisch hinterherzulaufen
Erkennt schon im ersten Brief wie reich
Ihn der ruhige Blick zum Himmel macht
Den Reisende nicht mehr wahrnehmen
So ist der Autor und Journalist aus dem
Frankreich des 19. Jahrhunderts der
Schon damals gegen Tierversuche war
Ein Apologet der Reduktion wie auch
Der Freude an der Langsamkeit die ihn
Lieber in seinen kleinen Garten als
In die Welt hinaus treibt um sich dafür
Mit wachem Blick an dem was ist
Um so mehr zu freuen und so ist
Dies große Werk die ideale Lektüre
Für den Rückzug im Lockdown
In dem die kleine Bibliothek mir
Zum schönsten Garten wird in dem
Durch bloße Lektüre schon Leben
Gerettet wie genossen werden kann
Las wenig was so gut tat außer
Vielleicht Montaigne noch aber Karr
Reicht ihm mit Niveau die Hand
Im Rückzug in seinen Garten

jens tuengerthal 29.1.21

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