Freitag, 15. Januar 2021

Beziehungsfreiheit


Sind wir Menschen für uns frei
Oder nur in Beziehung zu anderen
Was bleibt uns an Freiheit wenn
Sie in Abhängigkeit von anderen
Erst definierbar wäre
Was wäre sie für den Solitär
Kant kalkuliert mit dem Einzelnen
Vieles was wir tun aber geschieht
In Beziehung zu anderen
Müssen wir uns davon frei machen
Um es wirklich zu sein
Zählt dabei Gefühl noch
Ist Freiheit objektiv bestimmbar
Frei von allen Beziehungen
Werden wir logisch einsam
Weil Beziehung glücklich macht
Sofern sie uns gut tut ob aber
Vor allem welche gut tut zu wissen
Ist ein langer Weg den wenige
Nur bewusst gehen weil wir
In Beziehungen hineingeboren
Werden die uns immer prägen
Wie unser Beziehungsverhalten
Mit beeinflussen für immer auch
Wenn wir frei davon sein wollen
Bleiben wir Kinder unserer Eltern
Produkt einer Beziehung die
Zumindest einmal sich nah war
Wie frei wir in Beziehungen zu
Anderen wie unseren eigenen sind
Liegt auch an diesem selten noch
Reflektierten Vorbild von Beziehung
Ob sie nun eine oder keine war
Kann sich so oder konträr auf
Alle unsere Beziehungen auswirken
Damit prägt es was uns nah kommt
Bestimmt mit was glücklich macht
Oder ins Unglück uns führt
Beziehungslos verzweifelt oder
Eingebunden gefesselt erwürgt
Kenne beide Zustände inzwischen
Weiss nicht welcher unfreier ist
Glücklich war ich dauerhaft wo
Für mich frei also ohne Zwang
In einer Beziehung geborgen
Die auf Vertrauen basiert statt
Eifersucht also Misstrauen noch
Besiegen zu müssen was nie
Gelingt darum müßig ist wie
Ewig unfrei uns macht warum
Statt mit sich dann besser ohne
Beziehungen lebte zufrieden mit
Büchern und Geschichten als
Verlässlichem Glück immer
Wie die Erfahrung bestätigt
Was Montaigne schon genial
Durch seinen Rückzug lebte
Doch stand sein Turn voller
Bücher neben seinem Schloss
In dem seine Frau lebte die
Seine Güter verwaltete womit
Der Rückzug ein Luxus war
Im realen Reichtum lebend
Spannend wird es in Armut
Wo Reichtum der Gedanken
Als einzige Nahrung bleibt
Montaigne liebte Gespräche
Was Einsiedler eher mieden
Korrespondierte mit der Welt
Die ihn las und kommentierte
Hatte im Alter eine sehr junge
Geliebte was ein Fluch sein kann
Tat ihm wohl sichtbar gut doch
Er der lange Angst um sein Geld
Noch hatte machte das Schreiben
Zumindest davon wie er sagt frei
Indem ich seine Gedanken stets
Reflektiere trete ich in Beziehung
Zu dem großen Franzosen der
Eigentlich eher sehr klein am
Ende der Renaissance ein
Wichtiger Ratgeber mir wurde
Für die Frage was wirklich zählt
Diese geistigen Beziehungen aber
Sind es die uns ganz nah bleiben
Ohne die Freiheit zu beschränken
Im Gegenteil sie erst ermöglichen
So ende ich zur Beziehungsfreiheit
Ohne eine sichere Antwort aber mit
Vielen Fragen die Freiheit bestätigen
Was zumindest ein Trost mir ist der
Für sich glücklich zu sein versucht
Denn was bleibt schon in Verbindung

jens tuengerthal 15.1.21

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