Mittwoch, 14. Oktober 2020

Liebesepos

Der Parzival als das große

Epos über Ritterlichkeit wie

Den heiligen Gral lag mir

Bisher immer eher fern auch

In seinem Weg zur Religion

Der den Atheisten nur nervte

Doch wie sehr verkannte ich

Welch großen Liebesepos

Wolfram von Eschenbach

Mit diesem Roman in Versen

Schuf der vor allem von den

Starken Frauen erzählt um

Parzival und Gawain wie

Ihrer Liebe und dem Weg

Der zu ihnen führt was sie

Zu welchen Handlungen

Mit weitreichender Wirkung

Verführte und wie sehr die

Liebe und ihre Irrwege alles

Bestimmt im Leben der Helden

Als Teil der Artusepik werden

Aventiuren nach Ritterart erlebt

Doch scheint der übliche Rahmen

Von Kämpfen und Abenteuern

Mehr das Mittel zu sein von

Liebe und Sex zu erzählen

Sind die emotionalen Prüfungen

Wichtiger als die Kämpfe der

Ritter um ihr Heldentum

Wenn der erst Narr Parzival

Durch emotionale Reifung

Im Gespräch mit dem Eremiten

Zum Gralsritter wird sind es

Stets Frauen die Gawain wie

Parzival reifen lassen wie die

Kraft des Bösen Klingsor der

Einst vom Gatten seiner Geliebten

Der Frau des Königs von Sizilien

In flagranti beim Sex ertappt

Kastriert wurde und dafür nun

Frauen gefangen hält die Gawain

Zu befreien sich durch das

Verzauberte Schloss des Herzogs

Welcher der Magier auch ist

Kämpfen muss was nach der

Überfahrt ins jenseitige Reich

Das neben der Welt also liegt

Gawains große Aufgabe wird

Als Retter der Frauen des

Impotenten Magiers mit seiner

Standhaften Manneskraft die

Am Schluss nur völlig erschöpft

Das Schild des Glaubens über

Sich hält als letzte feste Burg

Für das Geistige was nach

Allen eroberten Betten noch

Jenseits besiegter Löwen bleibt

Und so wird auch der ach so

Heilige Gral als Symbol für die

Ewige Jugend in der Wirkung

Zum Viagra des Mittelalters

An dem Ort an dem Ritter

Ihre Standkraft ganz nackt

Ohne jede Rüstung und Waffe

Beim nötigen zarten Minnedienst

Auch noch beweisen müssen

Im eben Ursprung der Welt

Was Christen nur des Reizes

Wegen auf den Kopf stellten

Weil verkehrt wie von hinten ist

Aber Delta der Venus bleibt

Wo sich im zusamnen Kommen

Erst wahre Liebe auch beweist

Und sich damit alle Kreise als

Vereinigung der Welt schließen

In der es jenseits aller Sagen

Um Lust und Liebe nur geht

Der Parzival handelt von nichts

Als großer Liebe und Sex

Verschlungen erzählt wie mit

Religion verbrämt aber doch

Bleibt die Liebe zu starken

Frauen die errungen sein wollen

Kern allen menschlichen Seins

Der Rest ist bloße Dekoration

Auch wenn wir tun als sei es

Genau anders herum und die

Magie nicht Teil der Natur

Die uns damit gern überlistet

Sogar Wiederholung noch so

Reizvoll zu finden wie beim

Alleresten mal was aber im

Schnee stapfend schöner ist

Als beim Sex meistens noch

Dafür im geteilten Gipfel das

Höchste Glück der Welt uns

Beschert für das zu sterben lohnt

Weil mehr ohnehin nicht mehr kommt

Wo kleiner Tod untertreibend scheint

Was himmlische Bilder vom Gral

Als geheimem Schlüssel dazu

Erst tiefgehend verständlich macht

Liebe und Lust zu teilen ist alles

Mehr kann nie sein aber wenn du

Eins zumindest genießt sei lieber

Bescheiden zufrieden der Weg ins

Paradies ist eng verschlungen

Unerwartet tut er sich auf wo du

Es am wenigsten erwartest noch

Doch tief versunken dann wird

Alles irdische miteinander erst

Zu höherer sexueller Weihe

Im perfekten Akt überschritten

Um nichts anderes geht es

Im Parzival als Sex und Liebe

Was mir doch nahe liegt


jens tuengerthal 14.10.20


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